Der Lingensknoten

ist eine Variante des Konstriktorknotens. Er eignet sich als Anschlagknoten für weiche Seile in Karabiner o.ä.. Seine Vorteile sind das schnelle Legen und Öffnen - auch in der Seilmitte. Außerdem fixiert er den Karabiner, was die Gefahr der Querbelastung deutlich reduziert. Das lose Ende muss gesichert werden, z.B. mit einem ins Seil gefädeltem Karabiner (ideal zum Ausbau des Kambiumschoners) oder einem Überhandknoten ins Seil.

 

  1. Lege ein Seil gerade vor dich hin.
  2. Nimm mit den Fingerspitzen eine Stelle gerade hoch (auf dem Bild das Kreuz) und drehe das Seil dabei um 180 Grad.
  3. Senke das Seil nun wieder gerade ab und vollende dabei die Drehung auf nahezu 360 Grad.
  4. Klappe nun die beiden rechts und links entstandenen Augen a und b unter die Bildebene - falte den Knoten zusammen - und hake den Karabiner in beide Augen ein.
  5. Ziehe den Knoten an beiden Enden nicht ganz fest. (Wer jetzt festzieht erhält den Konstriktorknoten.)
  6. Jetzt nur an dem stehenden Ende (das Ende unter Last) ziehen, so dass der Knoten umschlägt.
  7. Dem Knoten durch starken Zug auf beide Enden seine endgültige und dauerhafte Festigkeit geben.
  8. Achtung: Ein nicht festgezogener Knoten ist nicht sicher!
  9. Binden, Ordnen und Dichtholen dauert keine 5 Sekunden.


Die Firma Edelmann und Ridder hat diesen Knoten mit einem gebrauchten 12mm XP-Kletterseil gezogen (einmaliger Versuch). Es verblieb eine Bruchlast von 57%. Achtung: das Seil wanderte kurz vor dem Bruch im Knoten, daher muss der Knoten mit einem Stopperknoten oder einem ins Seil gefädeltem Karabiner gesichert werden.

 Der Lingensknoten im Härtetest